Katrin Eckstein stellt ganz konkret ein Thema aus unserem Programm vor:

Kennen Sie das noch? Als Kind herumstromern und dabei alles um sich herum vergessen. Es macht mich traurig, dass viele Kinder diese Freiheit heute nicht mehr erleben.

In den Sechzigern konnten sich Kinder noch in einem Radius von mehreren Kilometern frei bewegen – dieser Radius ist auf heute 500 Meter geschrumpft. Jeder Zehnte lässt sein Kind aus Angst gar nicht mehr unbeaufsichtigt raus. Vor allem aus Angst vor dem Verkehr. 1960 gab es rund 4,5 Millionen PKWs – heute sind mehr als zehnmal so viele auf unseren Straßen unterwegs. Auch Stadtplanung und Nachverdichtung verdrängen Kinder aus dem Stadtbild bzw. auf vordefinierte, von Eltern bewachte Spielplätze. Selbst in Teilen Laufs hört man lautstarkes Kindergelächter abseits von Schulen, Kindergärten und Spielplätzen kaum. Wiesen sind Hundewiesen, „Spiel“-Straßen zum Spielen oft zu gefährlich. Eine “Straßenkindheit” ist heute oft Kindern vorbehalten, deren Eltern sich ein Häuschen in „besseren“ Wohngegenden leisten können.

Ohne Elterntaxi geht (fast) nichts mehr – die organisierte Kindheit
Bewegung und Spielen ist nicht nur für die körperliche und kognitive Entwicklung der Kinder wichtig, sondern vor allem auch für die Ausbildung sozialer Kompetenzen. Das wissen Eltern und kutschieren ihre Kinder daher zu Freunden, Spielplätzen oder Sportvereinen. Dadurch verschärft sich, was eigentlich umgangen werden sollte. Die Soziologie nennt es “Verhäuslichung“, wenn Außenräume u.a. durch den zunehmenden Straßenverkehr unattraktiver werden. Kindheit wird „organisierter“ und „verinselt“, d.h. die Räume der Kinder für Wohnen, Schule oder Freizeit sind weit verstreut und ohne Hilfe der Eltern schwer erreichbar.

Gut aufgestellt, doch es geht besser
Lauf ist mit rund 50 Spielplätzen (Quelle: Webseite Stadt Lauf) zum Glück sehr gut aufgestellt. Aber erst breite Gehwege, viele Grünflächen, zwischen denen keine Autofahrt liegt, und mehr Platz für Kinder, Fußgänger und Radfahrer bringen das Leben auf die Straße zurück und erhöhen die Lebensqualität unserer schönen Stadt.

„Eine spielenswerte Umgebung ist der beste Sozialarbeiter, und dafür setze ich mich gerne ein“, so Katrin Eckstein.

Auch Peer-to-peer Carsharing – also privates Teilen von Autos – oder die jetzt neue Förderung von Lastenrädern können die Verkehrslast reduzieren und mehr Platz zum Leben schaffen.

An anderen Orten in Lauf steht die Verkehrssicherheit im Vordergrund. Nicht nur an der Bertleinschule führt der Verkehrsdruck durch Busverkehr, „Elterntaxis“, Schüler und Anwohner zu brenzligen Situationen.  Es gibt viele Möglichkeiten, die Verkehrssituation zu entzerren, etwa durch ausgewiesene „Hol- und Bringzonen“, die 100 bis 500 Meter von der Schule entfernt liegen. Auch Umplanungen des Straßenraums inklusive Halteverbote, umgedrehte Einbahnstraßen oder verbreiterte Bürgersteige sowie sichere Straßenquerungen, Aufpflasterungen, (optische) Fahrbahnverengungen oder weitere, neue Geschwindigkeitsanzeigen könnten durch einen breiten Arbeitskreis Schulwegesicherheit erarbeitet werden. Schulwegpläne könnten durch Kinderbeteiligung verbessert werden, denn sie kennen meist Gefahrenstellen und beliebte Abkürzungen besser.

Von anderen Kommunen lernen
Krefeld macht es vor: seit 20 Jahren gibt es dort den „Fairkehr“, einen ressortübergreifenden Arbeitskreis, der sich für die Verkehrssicherheit von Kindern engagiert; durch Überwachung, Verkehrsplanung, Verkehrserziehung und eine breite, sympathische Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Verkehrssicherheit. Die Zahl der Unfälle mit Kindern hat sich dort mehr als halbiert.

Unser Ziel:

  • Wege und Mobilität für alle schaffen!
  • Mehr Sicherheit für unsere Kinder im Verkehr

Lauf fördert den Radverkehr seit Jahren aktiv, was gut und wichtig ist.
Es ist Zeit, auch den Fußverkehr zu stärken und damit Freiräume zu schaffen, die spontanes, unverplantes Freispiel von Kindern möglich machen!

Unsere Vorhaben:

  • Fußgänger stärken, Räume schaffen, Barrierefreiheit ausbauen
  • Verbesserte Fuß- und Radverbindungen nördlich und südlich der trennenden Bahnlinien, insbesondere im Stadtteil Lauf links
  • Schul-Rad-Initiative
  • Radverkehrskonzept mit Leitsystemen mit Schwerpunkt im Innenstadtbereich,
    Leitsystem und Sicherheit im Zentrum
  • Tempo 30 bei Ortsdurchfahrten und bauliche Maßnahmen für mehr Sicherheit, geringere Lärmbelastung, höhere Lebensqualität
  • Sichere Fußgängerzone
  • Fußwegeausbauten und Querungshilfen

Weitere Vorhaben rund um das Thema Mobilität und Verkehr in Lauf in unserem Beitrag „Mobilität in Lauf“:

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