Susanne Koch-Schächtele stellt ganz konkret ein Thema aus unserem Programm vor:

Gemeinschaft leben hat in Lauf eine lange Tradition. Dabei waren es gerade die einfachen Leute, die fleißig und strebsam, oft von tiefer Frömmigkeit geprägt die Gemeinschaft bis nach dem Tode im Sinn hatten und durch Gründung von eigenen Stiftungen oder durch Vermächtnisse in bestehende Stiftungen oder die Kirche, das Gemeinwohl förderten und bis heute fördern.

Susanne Koch-Schächtele, in Lauf aufgewachsen und Vorstandsmitglied des Historischen Vereins Lauf a.d. Pegnitz e.V., ist auf besondere Weise mit dem historischen Lauf verbunden: Ihr Vater schrieb vor vielen Jahren seine Doktorarbeit über das Glockengießerspital und hat sich Zeit seines Lebens dafür eingesetzt. Als Stiftung von einem Nürnberger Bürger, dem Glockengießer Herrmann Keßler und seiner Frau Elsbeth, ist das Spital im Mittelalter in Lauf entstanden. Noch bis 2013 beherbergte es ältere, hilfsbedürftige Menschen. Mit den heutigen Anforderungen an Gebäude, wie Brandschutz und Barrierefreiheit, wurde zunächst der Umzug in das Seniorenheim in der Galgenbühlstraße, zuletzt in den Neubau des Altenheims in der Beethovenstraße erforderlich. Seither wartet das Pfründnerhaus samt dem Spitalareal als „kulturelles Herzstück“ auf eine neue Nutzung, die den ursprünglichen Gedanken des Gründers weiterleben lässt. Was könnte das konkret sein?

 „Wir wollen Geschichte bewahren und weiterentwickeln.“

Unser Vorhaben:

  • Wir wollen durch den achtsamen Umgang mit der Geschichte und den historischen Gebäuden, eine stete Weiterentwicklung ermöglichen, statt Brüche in der Nutzung zuzulassen.
  • Wir wollen für das Stadtarchiv und die städtischen Sammlungen neue Räume schaffen. Gleichzeitig soll das Spitalareal als Ort der Begegnung ausgebaut werden.

Pfründnerhaus mit Spitalareal als Ort der Begegnung

Lauf wächst und braucht viele verschiedene Orte, an denen Begegnung möglich ist. Das dezentrale Lauf ermöglicht schon vielseitige Treffpunkte. Zu dem möchten wir ein historisches Zentrum in Lauf ausbauen. Es soll ein lebendiger Ort des Austauschs entstehen, an dem zum Beispiel historische Wissensvermittlung durch Kurse, Vorträge und Ausstellungen stattfinden kann.

In Lauf hat Vernetzung große Tradition – hierzu zählt u. a. der Reichtum an Vereinen, in denen sich Menschen engagieren. Ob Altstadtfest, Weihnachtsmarkt oder Kunigundenfest, wir leben bereits Gemeinschaftskultur im besten Sinne und wollen sie weiter fördern. Deshalb wollen wir dem Leerstand ein Ende setzen und was daraus machen, was Hand und Fuß hat. Es gibt seitens der Vereine und kulturellen sowie kirchlichen Verantstaltern in Lauf immer Bedarf an Räumen – dem möchten wir gerecht werden.

Es bedarf Feingefühl und Ausdauer sowie einer langfristigen Planung, um auch die modernen Anforderungen an die Gebäude zu berücksichtigen. So ist beispielsweise die Kapelle im ersten Stock derzeit aus Brandschutzgründen für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Nach der jüngsten Initiative von Bürgermeister Benedikt Bisping wurden nun die Mittel für eine Raumkonzeption und Projektplanungen vom Stadtrat beschlossen. Für eine Wiedereröffnung sollen auch Förderungen beantragt werden. Auch der Spitalhof soll für mehr Veranstaltungen ertüchtigt werden.

Im September dieses Jahrs feiern wir in Lauf mit einer Ausstellung und einem Festgottesdienst den 700-jährigen Geburtstag von Herrmann Keßler. Der Altstadtfreunde Lauf e.V., die Stadtführer und der Historischer Verein Lauf a.d. Pegnitz e.V. arbeiten in der gemeinsamen Vorbereitung eng zusammen.

Fotos Pfründnerhaus: Matthias Bisping

Unser Beitrag zum „Glockengießer-Jubiläum“: Wir Grüne setzen uns für eine respektvolle und zeitgemäße Nutzung des Areals ein.

 

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