Mehr Wohnungen in Lauf auch durch neue Wohnkonzepte umsetzen
Die familiären Strukturen haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Von großen Familien mit vielen Kindern, die mit Großeltern und häufig auch Urgroßeltern unter einem Dach lebten, entwickelte sich die Form des Zusammenlebens hin zu Kleinfamilien und Single-Wohnungen. Hieraus ergibt sich ein veränderter Bedarf an Wohnraum.
Etwa jede fünfte Person in Deutschland lebt derzeit in einem Einpersonen-Haushalt. Doch es gibt auch einen gegenläufigen Trend: Viele Menschen wünschen sich wieder Gemeinschaft und Zusammenhalt, statt weiterer Vereinzelung.
Mehr günstiger und lebenswerter Wohnraum
Was unserer innersten Natur als soziale Wesen entspricht, nämlich das Zusammentun, hat auch wirtschaftlich Vorteile. Sei es der Witwer/die Witwe in dem viel zu groß gewordenen Einfamilienhaus oder die alleinerziehenden Elternteile, der Auszubildende oder Student, sie alle können von sich gegenseitig unterstützenden Gemeinschaften profitieren.
In Lauf tut sich was
Die Grünen wollen im Rahmen des Laufer Wohnraumprogramms soziale Mietwohnprojekte sowie Angebote für Mehrgeneration und Familien mit Kindern fördern.
„Wir wollen den Wohnungsbestand weiter ausbauen. Im Verbund mit allen Akteuren des Wohnungsmarkts vorrangig Wohnraum im unteren und mittleren Preissegment schaffen“, erklärt Benedikt Bisping sei das Ziel des Programms.
Zudem gibt es auch private Bestrebungen in Lauf, gemeinschaftliche Wohnformen umzusetzen: Erika Vogel engagiert sich als 1. Vorsitzende hierzu im Verein „Gemeinschaft leben in Lauf e.V.“. In dem Verein haben sich u.a. Menschen zusammengetan, die ganz konkret den Erwerb einer größeren Immobilie oder einen Neubau anstreben, um das Mehrgenerationenwohnen zu leben. Derzeit sind schon Baugrundstücke in der engeren Auswahl. Die Gruppe ist offen für Interessenten. Ziel ist es gemeinsam den Wohnraum zu planen und zu gestalten.
Mit dem einstimmig verabschiedeten Laufer Wohnraumprogramm hat sich der Stadtrat auf Initiative von Bürgermeister Benedikt Bisping einen politischen Schwerpunkt gesetzt. Obwohl in den letzten Jahren für rund 2.000 Menschen zusätzlicher Wohnraum in Lauf neu entstand, ist hier weiter sehr viel zu tun!
Die Fotos zeigen: Viele neue Ideen für Lauf links. Klasse Bürger-Abend, wie die vielen anderen in den Stadt- und Ortsteilen! Bauernmarkt im größten Stadtteil, Mobilitätsberatung im „Grünen Haus“, öffentliche Gartenprojekte, neue Wohnprojekte mit sozialem Ansrpuch, nur als einige Beispiele
Unsere Vorhaben und Ziele:
- Zeitgemäße und zukunftsfähige Wohnformen fördern
- Wir wollen eine Koordinationsstelle für „Wohnen für Hilfe und Miteinander wohnen“ schaffen.
- Wir wollen stadteigene Wohnprojekte als Mehrgenerationen-Wohnform fördern.
- Wir wollen Leerstände beheben und alte Immobilien in den Stadt- und Ortsteilen revitalisieren.
- Wir wollen konkrete Nachbarschaftshilfe entwickeln.
- Wohnumfeldverbesserungen durch Park-, Grün-, Begegnungs- und Spielflächen, besonders im Bereich der Geschosswohnungsbauten.
Win-win-Situation
Ein weiteres Zukunftskonzept ist das „Wohnen für Hilfe“. Hierbei wird ungenutzter Wohnraum kostengünstig gegen Hilfe im Alltag zur Verfügung gestellt. Erlangen bietet diese Form von Gemeinschaft seit knapp 10 Jahren erfolgreich an und wurde dafür mit dem Innovationspreis „Zu Hause daheim“ ausgezeichnet. Hier sucht beispielsweise eine Seniorin „vorwiegend Gesellschaft und einfach aufmerksam sein“ sowie die Beteiligung an den Nebenkosten, dafür stellt sie ein 20 m² großes, möbliertes Zimmer zur Verfügung. Auch andere Unterstützungen und Nachbarschaftshilfe sind möglich. Unterm Strich: es profitieren immer beide Seiten. Aktuelle Informationen zum „Wohnen für Hilfe“ in Erlangen finden Sie hier: https://www.erlangen.de/desktopdefault.aspx/tabid-1615/3532_read-26486/
Leerstände beheben und ältere Häuser „wiederbeleben“
In ganz Lauf gibt es zudem zahlreiche Wohnungen und Häuser, die leer stehen oder in denen die Miete moderat ist, jedoch die Nebenkosten exorbitant hoch ausfallen. Dies liegt vor allem daran, dass diese Immobilien eine schlechte Energiebilanz vorweisen. Unser Anliegen ist es, diese Immobilien zu erwerben und zu „revitalisieren“, d.h. durch Sanierung die Energieeffizienz zu erhöhen und die Nebenkosten zu senken.
Ansprechpartner für Lauf
Stellen wir uns vor, da sind zum Beispiel zwei alleinerziehende Mütter, die sich finden könnten, um sich gegenseitig zu unterstützen, ja vielleicht auch eine Wohngemeinschaft gründen wollen. Die Frage ist doch immer gleich: „Wo kümmert sich jemand?“ Diese Frage wollen wir beantworten können. Die Grünen wollen in Lauf Gemeinschaftswohnformen fördern und planen deshalb, eine Koordinationsstelle einzurichten.